Beiträge von Luccio

    Wenn ständig Fehlermeldungen kommen, dann wird es gefährlich. Dann ist man mit dem Kopf nicht mehr beim Autofahren.

    Es müssen nicht einmal Fehlermeldungen sein, denn auch Anweisungen und Erfolgsmeldungen während des Aktualisierens können ablenken. Mich stören auch regelmässig die beinahe schon täglich aufpoppenden Meldungen der Benachrichtigungszentrale. Vor allem die letzte Meldung hat mich beim ersten Mal wirklich nur irritiert. Man rechnet einfach (noch) nicht damit, dass das Auto Werbung für Spiele anzeigt.

    Nur "nützen" sie uns beim Aufspielen von Firmware / Software und Karten nichts. DIe USB-Schnittstelle im Crossi ist nunmal ein "Spielverderber" und der bereits so häufig und auch zurecht bezeichnete "Flaschenhals".

    Natürlich entsteht durch meinen Erklärungsversuch kein praktischer Nutzen. Er zeigt aber auf, dass die schon vor fünf Jahren in diesem Forum geäusserte Vermutung, die USB-2.0-Schnittstelle des CLX stelle den Flaschenhals im System dar, definitiv falsch ist. Diese Tatsache wurde spätestens sowieso offensichtlich, als die neueren CL-Modelle mit der aktualisieren Wave-2-Hardware auf den Markt gekommen sind.

    Weil in diesem Thread der Ausdruck USB-Flaschenhals immer wieder genannt worden ist, habe ich schon im Beitrag #3.196 vorgerechnet, dass das Einspielen selbst mit dem USB-2.0-Anschluss viel schneller funktionieren müsste.


    Heute habe ich Tests auf einem PC mit einem Intel® I/O Controller Hub 8 (ICH8) unternommen, der aus der Zeit stammt, als Opel noch für seine Nähmaschinen und Kühlschränke bekannt war. Der ICH8-Hub kam im Jahr 2006 auf den Markt und kennt nur die USB-Standards bis 2.0. Genau wie das Navi-System kann der Vintage-PC selbstverständlich auch USB-3.0-Sticks lesen, aber ebenfalls natürlich nur mit der USB-2.0-Geschwindigkeit. Der Stick, den ich für das Einspielen des Kartenmaterials 25 verwendet hatte, hatte noch immer das SWL-Verzeichnis mit seinem Inhalt von gut 9 GB Daten drauf. Das Kopieren des gesamten Verzeichnis dauerte exakt 4 Minuten und 57 Sekunden. Die angezeigten Datentransferraten lagen bei 31 bis 33 MB pro Sekunde, was etwas mehr als der Hälfte des theoretischen Maximums von 60 MB pro Sekunde entspricht.


    Zu Vergleichszwecken kopierte ich den Inhalt des Sticks auf zwei weitere, nämlich je auf einen deutlich schnelleren bzw. gemächlicheren USB-Stick. Auf einem aktuellen PC mit USB 3.0 waren die für das Schreiben benötigten Zeitunterschiede eklatant. Beim Umkopieren beider Sticks auf dem Vintage-PC spielte dieser Umstand aber überhaupt keine Rolle. Um auch den Einfluss eines Caches auszuschliessen, startete ich den PC zwischen den Messungen immer wieder neu. Die Zeit, die für das Kopieren des SWL-Verzeichnis auf den Vintage-PC mit USB 2.0 benötigt wurde, lag bei allen Sticks immer im Bereich von 4:57 Minuten (±3 Sekunden). Nur bei den Schreibtests auf dem Vintage-PC konnte ich zwischen den drei USB-Sticks Unterschiede ausmachen. Dabei streuten die Datentransferraten nämlich zwischen 10 und 23 MB/s. Zum Vergleich: die neuere Navi-System-Variante (wie in meinem CL von Ende 2021 verbaut) kommt auf eine Datentransferrate von 6 MB/s, während die CLX-Besitzer mit der älteren Navi-System-Variante mit etwa 4 MB/s auskommen müssen.


    Ein unbestreitbarer Flaschenhals stellt dabei der in den Wave-2-Geräten verbaute Speichertyp eMMC JY448 von Micron (entspricht dem MMC-Standard v4.41 von März 2010) dar. In einem Micron-Datenblatt wird ein maximaler Wert von 20 MB/s beim sequentiellen Schreiben aufgeführt. Würden alle beteiligten Navi- Komponenten diese Geschwindigkeit erreichen, so könnte der aktuelle Zeitbedarf für das Einspielen des Kartenmaterials auf einen Drittel reduziert werden, trotz des hier in diesem Thread immer wieder als Spielverderber verschrienen USB-2.0-Anschlusses.

    Ist es nicht sonderbar, dass ein update so lange braucht. 99 % der Straßen verändern sich nicht.

    Das ist genau der Punkt. So wie das Navi-System aufgebaut ist, werden quasi jeweils 100% der Strassen aktualisiert. Tatsächlich werden sie aber gar nicht aktualisiert, auch wenn die offizielle Opel-Terminologie "Kartenaktualisierung" den Eindruck von einem Update vermitteln kann. Effektiv ist es aber immer ein vollständiges Kartenmaterial, das uns geliefert wird. Aufgrund der bescheidenen CPU-Leistung des Navi-Systems läuft ein Austausch des gesamten Kartenmaterials schneller durch. Das Vergleichen des aktuell installierten Kartenmaterials mit einem neuen, vollständigen Kartenmaterial durch das Navi-System wäre viel zu zeitintensiv.


    Ideal wäre natürlich ein schlankes Delta-Kartenmaterial, das wirklich nur die Änderungen bei den Strassen umfasst. Mit einer solchen Technik wären natürlich auch OTA-Updates möglich, wie sie im Beitrag #3.232 genannt worden sind.

    Nachdem ich am 10. Juni, also vor bald 4 Wochen die Kartenaktualisierung von 24 auf 25 vorgenommen hatte, meldete mein um Aufmerksamkeit ringender CL diese Woche, dass eine neue Kartenaktualisierung für mein Fahrzeug verfügbar wäre. Ich glaubte es natürlich nicht, schaute in der App aber vorsorglich trotzdem nach. Und siehe da: es gibt doch tatsächlich keine neue Version, von der die App zu berichten wüsste.

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