Der Bremsscheibenwechsel vorne ist vermutlich eine einfache Sache, aber wie läuft das bei der hinteren Bremse, schwierig ??
Ich habe ja letztens die Bremsen am Wagen meiner Frau komplett erneuert (ATE mit Ceramic Belägen wegen Putzallergie) Preis bei ATP rund 350Eu, weil die hinterne Scheiben ja dankenswerter Weise (NOT!) mit Lagern kommen, die ja eigentlich eh nie kaputt gehen. Ich habs zumindest in 45 Jahren noch nicht gehabt, daß die Kegelrollenlager hinten verschlissen waren. Vorne die Lagersätze schon eher.
Also am besten fährt man in eine Mietwerkstattauf die Bühne, nur auf nem Wagenheber wird das Lösen der festsitzenden Verschraubungen von Belaghaltern und vor allem der Zentralmutter schwierig wegen Platzmangel zum Boden hin. Ok, gibt Leute, die haben ne Grube in der Garage oder Preßluftwerkzeug. Ich arbeite manuell.
Bevor man den Wagen aufbockt, sollte man unbedingt den Bremsflüssigkeitsstand im Behälter kontrollieren und ggf. per Spritze (in einem Glas aufbewahren zum Wiederauffüllen hinterher) absaugen, damit beim Zurückdrücken der Kolben hinterher keine Sauerei passiert, Bremsöl ist ja schwer aggressiv und löst Lack etc. Und wer alle 4
Kolben zurückdrückt, verdrängt schon einen ordentlichen Schluck.
Ich habe mir für Arbeiten an den Bremsen, weil ich schonmal mit den normalen Knarren bei sowas gescheitert bin, eine 60cm Verlängerung mit 1/2 Zoll Vierkant geholt.
Damit und mit vernünftiger Standposition unterm Auto geht das Lösen der Schrauben mit akzeptablem Kraftaufwand.
Für die Zentralmutter benötigt man eine 36er Nuß, für den Sattelhalter Torx-Nüsse (evtl. Adapter 1/2 auf 1/4 Zoll besorgen!)
Die Scheibe inkl. Lager läßt sich einfach vom Achsschenkel ziehen, ist ja auch gut gedichtet und da rostet erstmal nix fest.
Zum Kolbenrückstellen besorgt man sich am besten einen dieser 20-Euro-Universalkästen mit allen möglichen Adapterplatten und den 2 Knebeln (Links/Rechtsgewinde).
Ich habe das bis dahin auch noch nie gemacht mit dem Rückstellen per Knebel, das ist etwas fummelig und man muß doch einige Umdrehungen machen, bis sich der Kolben in den Sattel gedreht hat.
Fragt mich jetzt nicht, welches Gewinde für welche Seite ist, ich weiß es nicht mehr, habe auf jedenfall try&error vollzogen bis es funktioniert hat.
Neue Scheibe aufstecken, neue Mutter aufschrauben und mit 300Nm anknallen (Mein Dremo kann nur 260Nm, hab dann noch a bissi mit der Verlängerung nachgezogen), dann Einkerbung reinkloppen nicht vergessen. Früher gabs für sowas ja dicke Splinte, aber die im Werk zu montieren kostet halt Sekunden, die man lieber einspart.
Der Rest an Montage der Beläge und Sättel ist wie vorne durchzuführen.